Wie meine Fotos entstehen

Schon häufig wurde ich gefragt, welche Technik für meine Fotografie nötig ist. Welche Kamera benutzt du, welche Objektive? Welchen Filter hast du da genutzt? Welche Effekte setzt du in Photoshop ein? Alles Fragen von Menschen, die meine Fotografien betrachtet haben. Die Antwort darauf: Für die meisten meiner Fotos nutze ich relativ einfaches Equipment, Filter verwende ich so gut wie nie und Photoshop habe ich zuletzt vor mehreren Monaten oder gar Jahren geöffnet.

Technik oder Techniken?

Bei mir überwiegen auf jeden Fall die Techniken, denn ich war noch nie besonders an „Technik“ interessiert. Ich weiß, was meine beiden Kameras (Canon 5D IV & Canon R6) und meine Objektive können und wie ich sie für meine Zwecke einsetzen kann. Doch wenn mich jemand nach der Auflösung der Kameras oder zu den Details einer Linse fragt, muss ich oft die Schultern zucken. Anfangsblende? Anzahl der Blendenlamellen? All das habe ich nicht im Kopf und muss es selber nachsehen.

Was doch ohnehin viel wichtiger ist: Kenne die Seele deiner Ausrüstung! Verinnerliche, wie sich die einzelnen Bestandteile „verhalten“. Wie ist das Bokeh von diesem oder jenem Objektiv? Was sind seine Besonderheiten? Welche Effekte kann ich womit erzielen? Welche Kamera kann ich zu welchem Zweck besser einsetzen? Welche Linse kann ich mit welchen Zusätzen (Konverter, Nahlinse, Zwischenringe) sinnvoll kombinieren? Keine Zahl der Welt bringt mir etwas, wenn ich meine Ausrüstung nicht wirklich kennen gelernt habe.

Lieblingstechniken

Von allen mir bekannten ist ICM (Intentional Camera Movement) meine Lieblingstechnik. Ich nutze sie immer und überall, es gibt mittlerweile keine Situation mehr, in der ich diese Technik noch nicht ausprobiert habe. Noch immer werde ich regelmäßig von den Ergebnissen überrascht. Deswegen habe ich dieser Technik bereits einen eigenen Blogartikel gewidmet. Wenn du also wissen möchtest, was genau ICM ist und wie es funktioniert, schau doch mal hier vorbei!

Eine weitere Technik, die ich sehr gern nutze, sind Doppel- bzw. Mehrfachbelichtungen. Auch diese nutze ich in den verschiedensten Situationen und zu unterschiedlichen Zwecken. Wie ihr an den Beispielbildern seht, verwende ich Mehrfachbelichtungen zum Beispiel, um eine Szene optisch aufzufüllen, um eine höhere Dichte an Motiven zu erzeugen oder spezielle Effekte hervor zu rufen. Hin und wieder verleihe ich einer Szene mit dieser Technik auch einen verträumteren Look.

Besonders in der Pflanzenfotografie nutze ich gerne Defokus-Fotografie. Dazu wird das Motiv bewusst in einen unscharfen Bereich gebracht. Der Grat zwischen einer guten Aufnahme und einer für den Papierkorb ist allerdings schmal! Es bedarf viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl bei dieser Technik. Sie bringt nur unter bestimmten Bedingungen gute Ergebnisse hervor und lässt sich nicht immer und überall einsetzen.

Alte Linsen und besondere Schätzchen

Mittlerweile besitze ich einen kleinen Pool an alten besonderen Linsen. In den seltensten Fällen liefern sie wirklich scharfe Bilder, dafür umso spannendere Effekte! Einige dieser Linsen habe ich von meiner Großtante (Gott hab sie selig) und ihrem Sohn zusammen mit jeweils einer alten Kamera geschenkt bekommen. Sie hatten wohl keine Ahnung, was für einen großen Gefallen sie mir damit tun würden!

Andere Objektive habe ich vom Daniel (www.db-fotografie.de) bekommen oder sie mir einfach selbst gekauft. Teilweise haben wir die Linsen adaptiert oder umgebaut. Anleitungen hierzu findet man zu Hauf im Internet. Manchmal bedarf es etwas Recherche, um herauszufinden, was eine Linse kann und ob sie für meine persönliche Art der Fotografie etwas taugt. Immer mal wieder entdecke ich dabei die eine oder andere Besonderheit, die mein Repertoire in der Naturfotografie erweitern kann.

Da in diesem Fall tatsächlich die Technik wichtiger ist als die Techniken dahinter, möchte ich diesem Thema einen eigenen Artikel widmen. Freut euch also auf die baldige Veröffentlichung hier im Blog!

Eure Christine

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