Schweden, Kapitel III: Wildlife

Schwedens Tierwelt ist vielfältig und faszinierend. Schon am ersten Abend kurz vor unserem Übernachtungsziel konnten wir riesige Rudel von Rehwild auf den hügeligen Feldern rechts und links des Weges stehen sehen, auch mehrere Rothirsche hießen uns willkommen. Vermutlich denken die meisten Menschen aber an andere Tiere, wenn es um Schweden geht: Elche!

König der Wälder

Elche sind im Süden recht häufig und je nach Region ist es sehr wahrscheinlich, dass man einem dieser großen Tiere über den Weg läuft. Man kann man seinem Glück aber auch auf die Sprünge helfen, indem man sich informiert, in welchen Gegenden sie genau vorkommen und an welchen Stellen sie sich regelmäßig zeigen. So vorbereitet hatten wir bereits an einem der ersten Abende Glück. Als wir an einem Aussichtsturm vor einer Freifläche standen, konnten wir neben Kranichen und Singschwänen auch eine Elchkuh mit Kalb am gegenüberliegenden Waldrand erkennen.

Daniel hatte sein 600mm-Objektiv samt Konverter auf seiner Kamera, sodass wir die beiden gut über den Bildschirm beobachten konnten. Es war faszinierend zu sehen, wie das „Kleine“, das sicherlich schon um die 2m groß war, hin und wieder noch zu seiner Mutter ging, um Milch zu trinken. Doch hauptsächlich tat das Kalb es seiner Mutter gleich und es fraß ruhig und geduldig Gras. Leider haben sich die beiden nicht weiter auf uns zu bewegt. Für meine Ausrüstung reichte es daher nicht für ein Foto, aber Daniel konnte immerhin einige sehr gute Belegfotos schießen. Doch was an diesem Abend wirklich zählte, war das Erlebnis!

Vogel des Glücks

Ein weiteres großartiges Erlebnis war ein Morgen im Moor, unterhalb eines Aussichtsturms, wo wir uns lange vor Sonnenaufgang niederließen und warteten auf das, was passiert. Unsere Blicke streiften von rechts nach links und wieder zurück. Zum Waldrand gegenüber, zu den Sträuchern vor der riesigen Freifläche und überall dazwischen. Und da, bewegt sich da nicht was? Das Tele gezückt war schnell klar: Es handelt sich um ein Kranichpaar, das Futter suchend über die Fläche schlenderte.

Unser Glück war, dass sie uns nicht gesehen hatten. So liefen sie mal rechts und mal links, aber immer näher auf uns zu. Am Ende waren sie keine 50 Meter mehr von uns entfernt. Und das ganz ohne Tarnung! Noch nie haben wir Kraniche aus so geringer Entfernung beobachten können. Und während wir die großen anmutigen Vögel fotografierten und beobachteten, kam noch ein Bock in unsere Nähe, schaute hier und dort und ging wieder seines Wegs, gefolgt von den Kranichen. Begeistert und beseelt gingen wir zum Camper zurück, wo wir uns noch einmal ins Bett legten, bevor wir uns ans Frühstück machten.

Kleine Wunderwelt

Aber Schweden hat nicht nur große Tiere zu bieten, auch die Insektenwelt dort ist so riesig, wie ich es noch nie gesehen habe. Libellen und Schmetterlinge, Käfer und Fliegen in allen Variationen, und ja, auch Mücken. Letztere haben uns aber zum Glück nicht so sehr geärgert wie befürchtet! 😊 Doch besonders die Schmetterlinge faszinierten uns immer wieder. Auf jeder Wiese, an jedem Straßenrand und in jedem Wald waren sie zu finden, überall flatterte es in allen Größen und Farben.

An einem trüben und regnerischen Morgen entdeckte Daniel direkt neben unserem Camper einen kleinen Bläuling an einer Heidepflanze sitzend. Während wir ihn fotografierten, entdeckten wir noch weitere Falter, sowie eine Kleinlibelle. Statt uns auf den Weg weiter Richtung Norden zu machen, wie es eigentlich unser Plan war, investierten wir spontan zwei Stunden in die Insektenfotografie. Das ist das Schöne am Roadtrip – man kann spontan reagieren auf das, was kommt.

Das waren die drei Kapitel zum Schweden-Roadtrip diesen Sommer. Ich hoffe, euch hat der kleine Einblick gefallen. Was fandet ihr gut, was hat euch gefehlt? Immer her mit den Kommentaren und Nachrichten! 🙂

Eure Christine

2 Comments
  • Daniel

    12. September 2022at15:03 Antworten

    Beim Lesen findet man sich direkt mittem im Geschehen, fast schon wie dabei, wieder. Das sage ich nicht, weil ich tatsächlich dabei war, sondern weil es so gut geschrieben ist. Gerne denke ich an diesen Roadtrip zurück und freue mich hier die kleinen Geschichten und Erlebnisse wieder zu finden.
    Die Gliederung mit den Kapiteln ist toll und die Bildauswahl und kleinen Geschichten dazu passen richtig gut.
    Ich freue mich schon auf mehr und vielleicht die ein oder andere kleine weitere Anekdote aus Schweden 🙂

    Danke für’s Schreiben!

    • Christine Averberg

      13. September 2022at15:44 Antworten

      Freut mich, dass es dir gefällt 😊

Post a Comment