Schweden, Kapitel I: Seen
Schweden, das Land der tausend Seen! Genau genommen sind es sogar knapp 100.000, also fast 10% der Landesfläche! Viele dieser Seen sind frei zugänglich und gut erschlossen. Es braucht also nicht einmal eine lange Wanderung, um sich plötzlich mitten in einem Idyll wieder zu finden. Und so ging es auch uns! So manches Mal konnten wir unseren Camper während des Roadtrips sogar direkt am Seeufer parken und so vom Bett aus das Wasser sehen. Einfach schön…
Seerosen
Schon auf der Fahrt zu unserer ersten Übernachtung kamen wir an diversen Seen vorbei. Je weiter es uns auf unserer Tour nach Norden verschlug, umso mehr kleine und große Gewässer kreuzten unsere Route. So manch einer half uns über die wenigen heißen Tage hinweg, indem wir uns in das kühle Nass stürzten und uns nach mehrstündiger Fahrt erst einmal abkühlten. Andere faszinierten mit ihrem tiefschwarzen Moorwasser, ihrer unglaublichen Größe oder ihren hübsch gruppierten Seerosenbeständen.
Letztere hatten es mir direkt angetan. Einzelne Blätter auf einem spiegelglatten See, schneeweiße Blüten in Ufernähe, perfekte Harmonie mit Wassergräsern, ausharrende Pflanzen im Wolkenbruch oder wellenreitende Blättergruppen – es gab so viel Abwechslung bei diesem Thema! Fast jeder See, den wir besuchten, hatte ein neues Motiv in einer anderen Lichtstimmung zu bieten. So konnte ich mich Tag für Tag – oder besser: See für See – an den hübschen Pflanzen austoben, sodass eine ganze Serie dazu entstand.
Unerfüllte Hoffnungen
Unsere große Hoffnung, Wasservögel im Morgennebel zu fotografieren, hat sich leider nicht erfüllt. Da die Tiere ihre Brut bereits abgeschlossen hatten, waren sie auch den kleinen Seen kaum noch zu finden. Haben wir dann doch mal eine Ente erspäht, war sie so weit weg, dass sie nicht einmal für ein minimalistisches Bild getaugt hat.
Auch Landschaftsaufnahmen von Seen im morgendlichen Bodennebel schwebten uns vor. Grundsätzlich war die Wetterlage in dieser Hinsicht vielversprechend: tagsüber warm, nachts frisch, so gut wie kein Wind. Leider ist es trotzdem nicht geglückt, denn der Taupunkt war einfach zu niedrig, sodass sich kein Nebel blicken ließ. Das hatte einen enormen Vorteil: Wir konnten fast jeden Tag ausschlafen! 😊
Kleine Überraschung
Doch dafür ergab sich noch ein weiteres spannendes Motiv an einer Stelle, an der wir gar nicht damit gerechnet hatten. Wir wanderten an einem Morgen zu einem Aussichtspunkt am Vättern, dem zweitgrößten See Schwedens, der eher den Anschein einer Meeresbucht in der Ostsee macht. Es war ein Touristenhotspot, also eigentlich gar nicht das, was wir suchten. Da die Bilder auf den Onlinekarten aber vielversprechend aussahen, wollten wir es uns zumindest einmal ansehen. Auf dem Weg dorthin kam die Sonne raus. Zusammen mit all den Touristen vor Ort also denkbar schlechte Voraussetzungen, um ein halbwegs ansehnliches Bild zu machen.
Doch sollte man es manchmal einfach probieren! Und so richteten wir unsere Objektive auf die so wunderbar reflektierende Wasseroberfläche und waren völlig geflasht von den Ergebnissen auf unseren Displays. Diese inspirierten uns, weiter mit der Kamera zu experimentieren. Heraus kamen völlig abstrakte und sehr unterschiedliche Bilder von der kalkblauen reflektierenden Wasseroberfläche. Kreative Fotografie!
Im nächsten Beitrag soll es dann um Schwedens zweites großes Thema gehen: Wälder. Seid also gespannt!
Eure Christine
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